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HPV Impfung

HPV-Impfung verhindert Krebs, Krebsvorstufen und Schwangerschaftskomplikationen

Quelle: Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF)


Humane Papillomaviren sind nicht nur die Hauptauslöser  für Gebärmutterhalskrebs, sie können bei Frauen und Männern auch weitere Krebserkrankungen verursachen. Ein Impfschutz senkt das Risiko für HPV-bedingte Krebsarten erheblich. Dadurch werden aber auch die zahlenmäßig wesentlich häufiger vorkommenden Krebsvorstufen verhindert, die bei Frauen schon im fruchtbaren Lebensalter im Genitalbereich auftreten, psychisch enorm belasten können und das Austragen eines Kindes gefährden. Von den Risiken sollten Eltern wissen und ihre Töchter und Söhne rechtzeitig impfen lassen, um Infektionen zu verhindern, die Frauen und Männer betreffen. Auf die Risiken macht auch der Welt-HPV-Tag aufmerksam, der jedes Jahr am 4.März ist!
Krebsvorstufen und Krebs durch HP-Viren lassen sich wirksam verhindern
Humane Papillomaviren (HPV) sind Viren, die Zellen der Haut und Schleimhäute befallen und anhaltende Infektionen verursachen können. In einigen Fällen können sich daraus Krebsvorstufen bis hin zu Krebs an Gebärmutterhals, Vulva, Vagina, Anus, in der Mundhöhle sowie am Penis entwickeln. Eine Infektion mit HP-Viren erfolgt bei Sexualkontakten. Zur Vorbeugung dieser Krebserkrankungen wir die HPV-Impfung empfohlen.
"Die HPV-Impfung bietet die größtmögliche Schutzwirkung, wenn sie vor Aufnahme der ersten sexuellen Aktivität wahrgenommen wird. Daher wird die Impfung für alle Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren empfohlen", betont Dr. Cornelia Hörsemann, vom Vorstand des Berufsverbandes der Frauenärzte e.V. (BVF), die auch Expertin der Arbeitsgemeinschaft "Impfen" im Verband ist. "Weil nicht jeder Geschlechtsverkehr zwangsläufig mit einer HPV-Übertragung einhergeht, ist die Immunisierung auch nach dem ersten Geschlechtsverkehr sinnvoll." Einige HPV-Typen können auch Feigwarzen (Condylomata acuminata) verursachen, gegen welche bestimmte Impfstoffkombinationen ebenfalls gerichtet sind.
Viele Eingriffe bei Frauen im gebährfähigen Alter wegen HPV notwendig
Durch den HPV-Impfschutz können neben Krebserkrankungen vor allem auch die zahlenmäßig wesentlich häufiger vorkommenden Krebsvorstufen verhindert werden. Diese Zellveränderungen machen jährlich bei frauen etwa 56.000 Operationen am Gebärmutterhals notwendig.
 "Aus behandelnder frauenärztlicher Sicht stellen diese Krebsvorstufen eine tägliche Herausforderung dar. Wir müssen teilweise junge Frauen damit konfrontieren, dass sie ein stark erhöhtes Krebsrisiko haben oder, dass sie sich operieren lassen müssen, um die Zellveränderung nachhaltig zu entfernen", berichtet Dr.Klaus Doubek, Präsident des BVF. "Für die betroffenen Frauen sind das erhebliche psychische Belastungen, die sich über Monate oder Jahre hinziehen können."
Der Großteil dieser Operationen erfolgt im gebährfähigen Alter. Bei diesen so genannten Konisationen werden durch ein kegelförmiges Ausschneiden des Gebärmutterhalses bösartige Zellveränderungen entfernt. Diese Eingriffe können insbesondere das Risiko für Frühgeburten erhöhen. Nach einer Konisation am Gebärmutterhalt, haben PAtientinnen ein erhöhtes Risiko eine Reinfektion zu erleiden - z.B. durch einen Partner oder eine Partnerin, die weiterhin Träger einer Infektion mit Humanen Papillomviren sein können. 
"Eine HPV-Impfung ist auch nach einer Konisation möglich, denn sie trägt dazu bei, das Wiedererkrankungsrisiko dieser Frauen deutlich zu senken. Der Impfschutz wird daher von Frauenärzten empfohlen - wobei die Impfung hier leider nicht immer von den gesetzlichen KRankenkassen übernommen wird", ergänzt Dr.Doubek.
HPV-Impfung kann Generationen vor HPV-bedingten Erkrankungen bewahren
Das HPV-Virus ist sowohl bei Männern als auch bei Frauen weit verbreitet - sie können sich gegenseitig mit den Viren anstecken. Die Wahrscheinlichkeit einer HPV-Infektion steigt bereits mit den ersten sexuellen Kontakten deutlich. Deswegen muss die Impfung als Partnerschaftsimpfung verstanden werden, die die Geimpften selbst, aber auch deren Sexualpartnerin oder Sexualpartner schützt. 
"Ein möglichst breiter Impfschutz gegen HP-Viren ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die im Kindesalter beginnt und die Entschlossenheit der Eltern voraussetzt., ihre Jungen und Mädchen gleichermaßen impfen zu lassen, beim ", ergänzt Dr. Hösemann. "Eltern können sich in gynäkologischen oder kinderärztlichen Praxen beraten lassen, beim Hausarzt oder Hausärztin." 
Auch im Gesundheitsamt gibt es Informationen und Beratung. Würden künftige Durchimpfungsraten von 90 Prozent aller Mädchen und Jungs erreicht werden, gäbe es in etwa 30 Jahren praktisch keine HPV-assoziierten Erkrankungen mehr!